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Österreichs erster Christbaum


Der Christbaum ist heute ein fester Bestandteil unseres Weihnachtsfestes. Man mag meinen, dass dieser Brauch einer ur-uralten, österreichischen Tradition entspringt. Dem ist aber nicht so! Der erste Christbaum wurde erst vor rund 200 Jahren in Österreich aufgestellt. Genau kann man es nicht sagen, auch scheiden sich noch heute die Geister bei den Experten unserer Zeit. Belegt ist, dass es zwei Damen der damaligen Society gab, die dafür verantwortlich sein könnten, dass wir jedes Jahr aufs Neue einen wunderschön geschmückten Baum in unserem Zuhause aufstellen…

Österreichs erster Christbaum Aufzeichnungen der Polizei zufolge war bereits 1814 die aus Berlin stammende, Fanny von Arnstein, Gattin des Bankiers Nathan Adam Arnstein, die Pionierin, die den ersten Christbaum in ihrem Salon platzierte. Nicht nur das Who is Who von Österreich verweilte in Ihrem Haus, sogar der Hochadel gab sich die Klinke in die Hand. Mag man dem Glauben schenken, sage ich vom ganzen Herzen: danke Fanny, Du hast Weihnachten in Österreich bereichert!

Jedoch um ehrlich zu sein, muss man ehrwähnen, dass ihre königliche Hoheit Prinzessin Henriette von Weilburg-Nassau erst im Jahr 1816 den geschmückten Baum etablierte! Zu Heilig Abend stand im Stadtpalais in der Annagasse 20 ein mit Kerzen geschmückter Baum. Er verzückte alle Besucher, unter denen auch der Kaiser höchstpersönlich zugegen war. Franz Joseph soll von der Novität so begeistert gewesen sein, dass prompt im Jahr darauf ein geschmückter Baum auch in der Hofburg stand. An dieser Stelle mögen manche nun aufschreien und meinen, dass die Geschichte zwar stimmt, jedoch Jahr und Örtlichkeit falsch seien. Berichten der Albertina zufolge, soll die Prinzessin diese Besonderheit erst im Jahr 1823, in dem Palais (Albertina), welches ihr Mann von seinem Stiefvater geerbte hatte, stattfinden haben lassen. Ob es sich nun um einen Marketing Gag handelt oder um die historische Wahrheit sei dahin gestellt. …und ich persönlich war leider weder eingeladen, noch sonstwie zugegen. =)

Selbstverständlich folgte der Adel dem Vorbild des Kaisers, in der breiten Bevölkerung setzte sich dieser wunderschöne Brauch jedoch nur langsam durch! Das damalige Sinnbild von Weihnachten war für Christen definitiv die Weihnachtskrippe und so sollte es bleiben!

Nach und nach triumphierte jedoch der protestantische Brauch. Um 1829 war der CHRISTbaum dann so beliebt, dass es öffentliche Verkaufsstellen direkt beim Schottentor gab. Man stelle sich die romantische Seite des Biedermeiers vor. Gemütliche Stuben im wunderschönen Kerzenschein. Hauskonzerte klingen leise auf die Straße hinaus und die Wiener Gesellschaft feiert Weihnachten. Schön gewachsene Tannen, geschmückt mit Äpfel und Nüssen begeisterten die geladenen Gäste!

Zeitgenossen berichten, dass um 1850 Teile in Wien einem Wald glichen! Verkaufsstellen am Hof und um Mariahilf waren rege besucht und die Nachfrage nach einer Tanne wuchs immer stärker!

Verwunderlich, dass erst 1959 der erste Tannenbaum vor dem Wiener Rathaus aufgestellt wurde!

Unser erster Chritbaum im Haus vor 10 Jahren. Ach, waren wir da noch jung und knusprig ;-)

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